Die Sache mit der Gerbsäure.
Ich bin oft gefragt worden wie das so ist, mit der Gerbsäure. Ist der Gerbsäuregehalt der Eiche gesundheitsschädlich? Wie bei vielen anderen Substanzen auch, macht die Menge die Gerbsäure gesundheitsschädlich oder gar giftig.
Der Stoff um den es geht heißt Tannin und ist ein Gerbstoff. Der Ein oder Andere wird jetzt schon hellhörig, denn der Begriff Tannin begegnet uns nicht nur in der Welt der Holz-Schneidebretter, sondern zum Beispiel auch in der Welt des Weins. Nicht nur die Schalen, Kerne und Stiele der Trauben enthalten Tannine, die so auch in den Wein gelangen. Bei einigen Weinen und auch Schnäpsen, wird der Tannin-Gehalt durch die Lagerung und Reifung im Eichenfass sogar ganz gezielt erhöht. Je höher der Tannin-Gehalt im Wein ist umso besser und länger lässt sich der Wein lagern.
Die Aufgabe der Gerbstoffe für die Früchte und den Wein ist es vor allem, durch ihre antiseptische Wirkung, die Fäulnisbakterien in Schach zu halten.
Bei dem Stichwort „antiseptisch“ kann man sich schon vorstellen, warum Tannin im Küchenbrett durchaus sinnvoll sein kann. Eichenbretter sind natürlich nicht selbstreinigend, aber die Gerbsäure macht – durch ihre antiseptische Wirkung – das Brett innerhalb weniger Stunden nach der Reinigung keimfrei.
Diese Wirkung macht die Eiche, vor allem Ihre Rinde, seit Jahrhunderten auch für medizinische Anwendungen interessant. Tees und Mundspülungen aus Eichenrinde kräftigen Darm und Schleimhäute und wirken entzündungshemmend bei Infektionen im Mund.
Festzuhalten bleibt: Wer sein Schneidebrett nicht gleich ganz verspeist, braucht vor Gerbsäure, Gerbstoffen oder Tannin in seinem Schneidebrett keine Angst zu haben. Eher im Gegenteil. Tannine helfen das Brett keimfrei zu halten.
Es gibt aber auch noch Aspekte auf die ich im Zusammenhang mit dem Thema Gerbsäure gerne hinweisen würde: